Åsele – Lycksele

Donnerstag, 1. Juni 2017

Die aktuelle Wetterprognose für heute gegen 10:00 Uhr vom Start-Campingplatz war wenig erfreulich. Bis dahin hatte es immer wieder kurze Schauer gegeben, die vom Inneren des Zeltes jedenfalls nach Schnee aussahen. Deshalb bereitete ich mich auf einen „Regenstart“ vor. Das bedeutet, dass alles im Vorzelt gepackt wird, die Regenbekleidung komplett im Zelt angezogen wird und dann das trockene Innenzelt ausgeknöpft wird und separat trocken verpackt wird.
Diese Entscheidung, wann stehe ich auf, wann beginne ich mit dem Packen, wann soll es denn losgehen kann ich (da ich ja alleine unterwegs bin) von Minute zu Minute immer wieder ändern. Das erleichtert bei solchem Wetter natürlich das Vorankommen. Da ich heute auch nur 90km geplant hatte bis zum nächsten Campingplatz war es auch nicht ganz so wichtig, früh loszukommen. Doch dann hatte ich wieder Glück. Im Zelt war der größte Teil bereits gepackt als der letzte Schauer aufhörte. Beim Blick aus dem Zelt schätzte ich ab, dass es mindestens 30 (evtl. sogar 45) Minuten trocken bleiben könnte. Also wischte ich den Regen vom Zelt überall ab. Es herrschte sowieso starker Wind auf der Zeltwiese, also könnte es klappen. Und tatsächlich war das Zelt nach 30 Minuten weitestgehend trocken. Das erleichert abends den Aufbau: Ich kann sofort alles aufstellen und einräumen. Aber das Wetter blieb sehr wechselhaft. Die verschiedenen Fotos in der Galerie zeigen das deutlich. 
Und heute fuhr ich ca. 2km zum Kreisverkehr am Ortsausgang und dort stand auch schon mein Zielort Lycksele mit 87km Entfernung auf dem Schild. Die größeren Orte werden immer seltener und heute bin ich auf der Strecke an keinem einzigen Supermarkt oder Einkaufsgelegenheit vorbeigekommen. Die kleinen blauen Schilder am Straßenrad (wie z.B. ÄLGSJÖ) sind Namen für kleinere Gruppierungen von Häusern, heute meistens sogar ohne Kirche.
Gestartet bin ich erst nach 11 Uhr und es blieb den ganzen Tag ein eisiger Wind, so dass ich die Regenbekleidung komplett anbehalten habe.
Bei km 62 der Aufzeichnung stoppte ich dann bei herrlichsten Wetter. So ein schöner Rastplatz mit Hütte, Sitzgarnitur und Blick auf einen kleinen See. Ich packte meine Esstasche zum Teil aus und telefonierte dann mit meinem Bruder. Ganz plötzlich wurde es dunkler und es fing an zu hageln. Die Fotos innerhalb kurzer Zeit vom selben Ort aufgenommen zeigen deutlich den Wetterwechsel. Im ganzen betrachtet hatte ich aber aber durch den späten Start relativ wenige, kurze Schauer und den heftigsten konnte ich in der Anglerhütte geschützt über mich wegziehen lassen.
Der Campingplatz Ansia Resort [ http://www.ansia.se/ ] bietet für 150 SKR Übernachtungsgebühr für mich und mein Zelt ohne Strom einen richtigen Luxus. Auf dem letzten Platz in Åsele waren die Sanitärgebäude in einem erbärmlichen Zustand und ich habe genauso wie hier bei freien Duschen 150 SKR bezahlt.
Nach der Ankunft habe ich mein Zelt aufgestellt und bin dann mit dem Fahrrad zum nächsten Supermarkt geradelt. Dabei hatte ich die Öffnungszeiten verwechselt. Der ICA direkt beim Campingplatz hatte bereits um 20 Uhr geschlossen, also musste ich wieder über die Brücke zurück ins Zentrum und dort zum ICA, der bis 21 Ur geöffnet hat.
Hier in Lycksele sitze ich jetzt im beheizten Servicegebäude im Eßbereich, habe meine Wäsche gewaschen und getrocknet (jeweils 25 SKR), das Essen hier im Warmen zubereitet und das Camping-Wifi funktioniert auch ausreichend gut, um die Fotos für dne Blog hochzuladen. Und ich brauche trotz 1:00 Uhr nachts kein Licht. Das Licht vom nördlichen Himmel ist immer noch so hell, dass es hinter den großen Fenstern im Eßbereich ausreicht.

Meine Strecke: http://cyclemeter.com/076b5f3de1696c73/Cycle-20170601-1136

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