Dienstag, 13. Juni 2017
Die letzte Etappe bis zur Insel Magerøya fing mit kühlem Wetter und totaler Bewölkung an. Da ich ursprünglich nur die ca. 85 km bis zur Insel fahren wollte und den Rest dann am Mittwoch bin ich ganz in Ruhe gestartet. Nachdem ich startklar war, bin ich noch zuerst in den Ort zurückgefahren und habe im Supermarkt eingekauft. Dort sprach ich auch noch mit der Wohnmobilbegleitung von Henry Wehder, der in 111 Tagen 10.000 km laufen will und gerade einen Tag zuvor am Nordkapp gestartet war.
So kam ich dann erst richtig gegen 13 Uhr los. Der Wind war aber auf Nordwest gedreht und wurde anfangs von den hohen Bergen am Fjord abgeschirmt. Ich kam also gut voran. Die Wettervorhersage hatte für abends und nachts leichte Regenschauer mit 50% Wahrscheinlichkeit angekündigt. Einige Tunnel waren bereits auf der Straße am Fjord entlang zu durchqueren bevor der große Tunnel zur Insel Magerøya kam. Ich hatte mir auch gedacht, dass es am wenigsten Verkehr in den späten Abendstunden gibt, so dass ich im großen Tunnel kaum mit KFZ rechnen müsste. Gegen 19:00 Uhr kam ich dann am Nordkapptunnelen an. Davor hatte ich großen Respekt, denn dieser Tunnel ist nicht nur 6870m lang sondern geht auch auf minus 212m runter. Also 3km lang 210m steil bergab, etwas in der Ebene und dann wieder 3km die 210m bergauf. Folgendes Video hatte ich vorher im Netz gefunden: [ https://vimeo.com/104293598 ]
Bevor ich in den Tunnel einfuhr machte ich erst einmal eine ausgiebige Essenspause. Dabei fing es auch an, leicht zu nieseln. Trotzdem ich wegen des kalten Wetters bereits meine warmen Handschuhe und meine zusätzliche Jacke angezogen hatte (es sollten draußen ca. 5-8 °C sein) war es dann doch eine eisige Abfahrt in die Tiefe des Tunnels. Insgesamt begegneten mir bei den 40 Minuten durch den Tunnel ca. 20-25 KFZ. Der Tunnel ist breit und nur der Lärm ist ungewöhnlich laut und es ist daher schwer einzuschätzen wie weit die von hinten kommenen Fahrzeuge entfernt sind. Bergauf habe ich dann mindestens 1km lang mein Fahrrad geschoben.
Auf Magerøya angekommen war vom Regen nichts mehr zu sehen und ich beschloss, an diesem Tag so weit wie möglich zu fahren. Das Routenprogramm auf dem Handy zeigte noch mehrere 100 Höhenmeter an, aber das habe ich dann doch leider unterschätzt. Kurz hinter Honningsvåg ging es dann das erste Mal steil bergauf. Ich wusste zwar, dass das Nordkapp-Zentrum auf ca. 300m Höhe liegt, aber nicht, dass es davor so stark auf und ab ging. Ab einer Höhe von 250m kam dann Nebel oder tiefhängende Wolken als neue Erschwerniss hinzu. Ich dachte mir dann aber, dass ich am nächsten Morgen in Ruhe ausschlafen könne, wenn ich jetzt bis zum Ende fahre. Fahren war aber bei den Steigungen und wegen der aufkommenden Ermüdung nicht mehr möglich. Viele km habe ich mein Fahrrad die Berge hochgeschoben. Immer wieder kamen mir die Shuttlebusse von den zwei Kreuzfahrtschiffen, die in Honningsvåg lagen, entgegen. Es war mittlerweile nach 22 Uhr und trotzdem waren diese Busse und vereinzelt Motorräder und Wohnmobile unterwegs. Zum weiteren Schutz vor der Kälte zog ich dann noch meine Regenjacke über. Das schützte dann ausreichend gut vor der Kälte. Die Fotos geben den Eindruck nur bedingt wieder. Fotos im Nebel mit ca. 50-70m Sicht zu machen ergibt keinen Sinn. Es waren für mich ähnlich viele Höhenmeter wie die Pässe in Spanien aber wegen der Kälte und des Windes und der Länge der Tagesgesamtstrecke mit eine der schwersten Etappen. z.T. waren links und rechts der Straße noch die Schneereste in einer Höhe von 1-3m zu sehen und dazwischen im Nebel die Fahrbahn. Es war am Ende so, dass die Routing-App anzeigte noch 0,450 km bis zum Ziel und es war überhaupt nichts zu erkennen. Erst 50m vor dem Gebäude erkannte ich dann, dass ich am Ziel war. Um das Gebäude herum dichter an der Felsenkante zum Meer steht dann diese Weltkugel. Dort habe ich dann um 1:34 Uhr die Fahrtaufzeichnung beendet und um 1:41 Uhr das „Zielfoto“ gemacht. Ich war zu der Zeit der einzige Mensch, der vor dem Infozentrum auf dem Platz um diese Weltkugel war. Das Foto ist deshalb mit Selbstauslöser entstanden. Es ist zu erkennen, dass keine Mitternachtssonne schien, sondern dunkle Wolken am Himmel waren.
Neben einem anderen Radreisenden aus Frankreich baute ich dann mein Zelt auf (ganz dunkel war es ja trotzdem nicht), kochte mir im Vorzelt einen heißen Tee und aß noch etwas. Danach kroch ich in den warmen Schlafsack. Da das Zelt die ganze Nacht im Wind flatterte, habe ich nicht besonders gut geschlafen.
Nach einem Telefonat ca. 10km vor dem Ziel war meine Frau dann mit dem Auto auch losgefahren, hat mein Zelt aber im Nebel nachts nicht mehr gefunden.
Am nächsten Morgen haben wir dann gemeinsam gefrühstückt.
Die Strecke: http://cyclemeter.com/076b5f3de1696c73/Cycle-20170613-1208
Glückwunsch zu der großartigen Leistung!
Ich bin beeindruckt wie Du Tag für Tag deine km abgespult hast und uns mit Details über Land und Leute, Fahradwege und Campingplätze, deine Proviantierung auf dem laufenden gehalten hast und kaum ein Wort über schmerzenden Hintern, verhärteten Muskeln oder sonstigen Wewehchen verloren hast. Respekt!
Geniesse Deinen Erfolg ein paar Fahrradfreie Urlaubtage.
Gratulation Bodo, Wahnsinn!
Liebe Grüße aus Büdelsdorf.
Geschafft! Bodo, Du hast meinen allergrößten Respekt.
Gruß aus Hamburg
Gratulation und Respekt für diese Leistung.
Viele Grüße aus Büdelsdorf
Glückwunsch!! Ziel erreicht, gesund geblieben, keine großen Pannen. SUPER Leistung!!! ..und jetzt ein paar Tage Urlaub machen, die hast Du Dir verdient! 🙂
RESPEKT, RESPEKT,
ich freue mich, dass Dein Traum in Erfüllung gegangen ist, Du das Ziel ohne bemerkenswerte Komplikationen erreicht hast und noch in geplanter Zeit.
Noch eine schöne Zeit mit Deiner lieben Frau im hohen Norden.
Viele Grüße
Ursula
( Nun wird mir Deine 2 1/2 monatige interessante Frühstückslektüre sehr fehlen)
Sauber Bodo. Respekt. 🙂
Toll Bodo, Gratulation auch von mir. Das muss eine gute Vorbereitung gewesen sein, dass du so gut fast ohne Probleme durchgekommen bist: immer etwas zu Essen gehabt, immer einen Platz zum Schlafen gefunden, kaum verfahren, gute Etappeneinteilung, den Zieltermin fast genau eingehalten, das Fahrrad hat durchgehalten, du hast durchgehalten und hast immer noch Zeit (und Strom) gefunden, uns mit den Berichten hier im Blog zu versorgen. Danke dafür, das war sehr interessant.
Nun wünsche ich dir und Bodil noch einen schönen Urlaub. Erhol dich gut und bereite dich langsam schon einmal wieder auf das „normale“ Leben vor.
Viele Grüße
Volker
Moin Bodo, herzlichen Glückwunsch! Das ist eine ganz tolle Leistung die du da gebracht hast. Meine höchste Anerkennung. Das ist schon eine Nummer allein die Stecke mit diesen Klimaunterschieden gesund zu bewältigen, diese endlosen Pisten und das jeden fast Tag. Da kommen einem wohl schon mal Geister in den Kopf die man nicht gerufen hat. Aber du hast es geschafft! Noch einmal meine Gratulation und Respekt. Kommt gut nach Hause.
Gruß
Gerd
Moin Bodo! Herzlichen Glückwunsch zur Erreichung Deines ganz persönlichen Ziels. Ich ziehe ehrlich meinen Hut vor dieser Leistung!
Ich wünsche Euch einen erholsamen Resturlaub.
Das Blog-Lesen wird mir fehlen… 😉
VG Johannes
Sensationelle Leistung, Bodo! Am Ende scheinst du es sehr eilig gehabt zu haben: Deine im Track ausgewiesene Tageshöchstgeschwindigkeit von 78,65 km/h erreichen die Tour de France-Recken ja kaum auf ihren Carbonrädern!
Wahnsinn Bodo! Sehr beeindruckend!!!
Hallo Bodo,
herzlichen Glückwunsch zu der außergewöhnlichen Leistung !!!
Dein täglicher Bericht, den ich zufällig gefunden hatte, war sehr gut. Habe ihn mit großem Interesse verfolgt.
Weiterhin alles Gute
und auch warme Füsse 🙂
Walter aus Oldenburg (Oldb)
Hallo Bodo, ich gratuliere Dir zu dieser Leistung. Toll, wie Du durchgehalten hast. An diesem Durchhaltevermögen können wir uns alle ein Beispiel nehmen!
Hy Bodo.
Diese Leistung ist nicht hoch genug einzuschätzen. Ich glaube nicht das ich die aufgebracht hätte, Glückwunsch, mehr fällt mir im Moment nicht ein.
Also jetzt mach erst mal Urlaub und erhole Dich von den Strapazen.
Wir sehn uns.
Rüdiger
Moin Bodo,
was für ein Abenteuer geht zuende. Meinen großen Respekt vor deiner Leistung. Gratulation dazu und ganz herzlichen Dank für deine professionelle Berichterstattung über die letzten Monate. Man glaubt es kaum, dass die Reise nun zuende ist. Fast kommt neben dem Fernweh dabei ein bisschen Wehmut auf. Wie mag es da erst dir ergehen…
Alles Gute und bis bald wieder in B´dorf.
Viele Grüße
Knut
Hallo Bodo,
meine Hochachtung vor deiner sportlichen Leistung! Schön zu lesen, dass du dein Ziel erreicht hast!
Dann wünsche ich dir noch eine schöne Zeit,
beste Grüße
Hans
Glückwunsch Bodo. Das ist einfach der Wahnsinn. Genieße jetzt das luxuriöse Leben mit richtigem Bett, eigener Dusche und WC und erhol Dich gut. Schönen Urlaub Euch beiden!
Wahnsinn. Glückwunsch Bodo!
Tolle Abenteur! Glückwünsch!
Tolle Leistung! Glückwunsch Bodo!
Wo geht es denn das nächste Mal hin? Ich will mehr Geschichten und schöne Fotos! ;o)
Hey Bodo,
einfach nur geil. Gratuliere zur außergewöhnlichen Radtour.
Ich habe leider vergessen Dir meine ADFC-Rendsburg Fahne
mitzugeben. Hätte gut ausgesehen am Nordkap, machen große
Entdecker und Bergbezwinger auch.
Komme gut wieder zurück
Gruß Lothar
Wirklich großartig! Glückliche Wünsche!
Fantastische Leistung, Bodo !
Meinen allergrößsten Respekt vor dieser Mammut-Reise. Ich glaube bereits nach dem ersten Abschnitt wäre mein Blog voll mit Jammer-Einträgen über Schmerzen am…
RESPEKT ! Schönen Urlaub und erhol Dich !
Hallo Bodo! Herzlichen Glückwunsch! Tolle Leistung. Das hast du klasse gemacht!!!
Nächste Herausforderung: mir dem Kanu vom RKC zur Barentssee 😉
Herzlichen Glückwunsch Bodo,
eine tolle Leitung und ein unvergessliches Abenteuer.
Schön das sich so ein Traum von dir erfüllt hat.
Moin Bodo, einfach super! Ich freue mich sehr, dass Du Deine Tour erfolgreich beenden konntest. Es ist schon beeindruckend, was mit einem Fahrrad so alles möglich ist. Viele Grüße Andreas
Ich habe gerade die Bestätigung bekommen, das du in den Olymp der Reiseradler aufgenommen worden bist. Suppi!
Hallo Bodo,
herzliche Gratulation zu dieser Wahnsinnsleistung. Groessten Respekt vor Deiner Reise und Deiner Disziplin. Es war immer sehr schoen, Deine Reiseabschnitte im Blog zu verfolgen. Wir sind begeistert.
Die besten Gruesse aus Ganderkesee (immerhin ein Ort auf Deiner Strecke), Christina und Michael
Hallo Bodo,
Glückwunsch und Respekt für die tolle Leistung…..hab deinen Blog immer gern gelesenen
Moin Bodo und Gratulation. Ich bin 2006 den Jakobsweg gelaufen und kann es ein bisschen nachfühlen, wie es ist sein Ziel zu erreichen. Deine Tour ist so unglaublich und ich wünsche mir, dass wenn du zurück in Büdelsdorf bist, einen Reisebricht zusammenstellt und uns nochmal mit nimmst auf deine Tour.
Hallo Bodo,
auch aus Stuttgart einen rieeeeesen Applaus für diese Leistung!
HAMMER – Diese Radroute geschafft – Dieser Blog, der ALLES hatte (Streckenabschnitte, Zeit, Temperatur, deine Geschwindigkeit. … Fotos, Berichte mit tollen Darstellungen der gegenwärtigen Umstände) „herzlichen Glückwunsch!!!“ Schönen Urlaub mit deiner Familie! DANKE für diesen spannenden Blog – Hut ab! LG
Hallo Bodo,
auch von mir (noch nachträglich) Gratulation zu dieser Leistung und den informativen Blog, aus dem ich viele nützliche Infos für meine ab Mai 2019 geplante Radreise zum Nordkap entnehmen konnte. Vielen Dank dafür (auch für die Info und Deine Zeit beim Telefonat vor einigen Tagen).
Ich wünsche Dir alles Gute sowie noch viele spannende Reisen mit und ohne Rad. Vielleicht begegnen wir uns ja mal irgendwo in Europa.
Herzliche Grüße
Karl-Heinz
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