Sonntag, 03.07.2022
Morgens wurden wir wieder von der Sonne geweckt. Grundsätzlich sind morgens immer weniger Insekten unterwegs, die uns lästig attackieren, als abends. Nach dem Frühstück erkundete ich den kleinen See bzw. Teich, der ca. 250m entfernt von unserer Zeltfläche lag. Ich schöpfte Wasser zum Abwaschen und stellte fest, dass es sehr klares Waser war und keine Insektenbrutstätte. Nach dem Frühstück sind wir dann nacheinander dort zum Waschen bzw. Baden gegangen. Ich nutzte das ca. 1,50m tiefe Wasser in der Mitte des Teiches, um einmal komplett unterzutauchen. Durch die geringe Tiefe des Teiches und der Tatsache, dass das Wasser nicht dauert umgewälzt worden ist, und die ca. 30°C Lufttemperaturen der letzten Tage waren es ideale Temperaturen zum Baden, Tauchen und Schwimmen.
Bei sonnigem Wetter ging es dann mit leichtem Rückenwind weiter Richtung Norden. Nach wenigen km passierten wir die einzige Einkaufsmöglichkeit auf den ca. 110km, die wir für heute geplant hatten, und nutzten diese zum Einkauf. Es gab 3 Eis für jeden. Nach 23km kamen wir an eine „Weggabelung“, an der uns verschiedene Routenplanungsvorschläge beide Varianten bereits angezeigt hatten. Auf Bild 3 seht ihr den Beginn der Wegvariante, die uns einige km einsparen sollte und gemäß Höhenprofil weitestgehend bergab gehen sollte. Wir entschieden uns (einvernehmlich) diesen Weg zu nehmen. Nachdem wir ein Haus passiert hatten, welches mit einem normalen PKW angefahren werden konnte, mutierte der Weg zu einem „Dschungelweg“ für Quads, der immer wieder von umgestürzten Birken blockiert war. Diese konnten wir zum Teil überfahren und manchmal mussten wir unser Fahrrad darüberheben. Ein kleiner querender Bachlauf war nur notdürftig mit Stämmen aufgefüllt, so dass wir unsere Fahrraäder darüber schieben konnten (Bild 5). Kurz vor der Flußüberquerung, die auf der Karte auch bereits beim Abbiegen zu erkennen war, führte die Quad-Spur nach links vom Damm herunter. Es gab dort keine Brücke (mehr). Glücklicherweise war der Wasserstand im Fluß so gering, dass wir mit ausgezogenen Hosen und Wasserfesten Schuhen dann jeweis zu zweit unsere Fahrräder durchschieben konnten. Die wasserdichten Fahrradtaschen tauchten dabei schon einige cm ins Wasser ein. An der E69 am Fjord angekommen, wuschen wir unsere Beine und Füße und setzten unsere Fahrt Richtung Norden fort. Wie auf Foto 9 zu sehen ist, waren dunkle Wolken aufgezogen und es wehte ein kräftiger Südwestwind. Einige km weiter begann es zu regnen und wir zogen unsere Regenbekleidung an. Der Wind wurde heftiger und hatte in Böen sicherlich Gexchwindigkeiten von 40-50 km/h. Besonders dann, wenn der Wind, der von links kam, durch lange Busse oder LKW blockiert wurde, führte das zu extremen Slalomlinien, die wir fuhren. Wenn es uns zu gefährlich wurde, haben wir auch längere Abschnitte geschoben. Kurz vor dem Nordkapptunnel sahen wir dann ein Kreuzfahrtschiff, welches aus Richtung Honningsvåg kommend Richtung Westen zwischen Insel und Festland durchfuhr. Vor der Tunneldurchfahrt stärkten wir uns noch und fuhren dann zwischen 21:27 Uhr und 22:12 Uhr durch den Tunnel. Der Tunnel war sehr gut ausgeleuchtet und wir konnten das starke Gefälle nutzen, um schnell hinunterzurollen. Es geht dort ja direkt nach der Einfahrt erst einmal 215m mit ca. 8-9% Gefälle hinunter. Dabei begegneten uns 10 PKW, 2 Wohnmobile, 2 LKW und 1 Reisebus. Das war sehr gut zu ertragen. Direkt hinter dem Tunnel (ich konnte mich an diese Zeltmöglichkeit noch erinnern von meiner Tour 2017) schlugen wir dann unsere Zelte auf. Das Wetter hatte sich gebessert und so ließ ich alle Bekleidungsstücke zum Trocknen über Nacht auf der Leine hängen.
Zum Thema Messung der Höhenmeter kommt hier jetzt eine Übersicht über die ermittelten Höhenmeterwerte für die Strecke über 102km am 30.06.2022: [ https://cyclemeter.com/076b5f3de1696c73/Cycle-20220630-1014-90737 ]
Cyclemeter | 889 m |
komoot | 1.130 m |
Maps 3D | 1.366 m |
Hier unsere heute gefahrene Strecke: [ https://cyclemeter.com/076b5f3de1696c73/Cycle-20220703-1034-65656 ]